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Asteroid Haumea (136108), Kuipergürtel



Hinter Uranus, Neptun und Pluto endet unser Sonnensystem noch lange nicht, denn weit draußen, viele Milliarden Kilometer von Erde und Sonne entfernt, befindet sich der Kuipergürtel, in dem sich bis zu 100.000 Objekte tummeln. Eines der größten davon ist ein Asteroid mit dem klangvollen Namen "Haumea", der im Jahre 2005 entdeckt wurde und auf einer elliptischen Bahn um die Sonne läuft. Zurzeit befindet sich Haumea mit einer Entfernung von 7.7 Milliarden Kilometern nahe dem Aphel ihrer Umlaufbahn. Für einen Umlauf benötigt sie über 285 Jahre.

Der Durchmesser des Himmelskörpers beträgt 1700x2300 Kilometer - Haumea ist also nicht sphärisch wie die großen Planeten, sondern ein sogenanntes Ellipsoid, ähnlich einem Ei. Außerdem rotiert sie ziemlich schnell um die eigene Achse. Nur 4 Stunden dauert ein Tag. Die Temperaturen sind so weit von der Sonne entfernt natürlich eisig und liegen bei unter -230°C. Umgeben ist Haumea von einem 70km breiten Ring, außerdem wird sie von 2 Monden umkreist, die zwischen 150km und 300km groß sind.

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Obwohl Haumea im Vergleich recht groß ist, erscheint sie aufgrund der sehr großen Entfernung extrem lichtschwach. Derzeit liegt die Helligkeit bei rund 17mag. Um dieses Objekt zu sehen, benötigt man also einen sehr dunklen Himmel, gleichzeitig ein sehr gutes Seeing und natürlich entsprechend viel Öffnung. Ebenfalls wichtig ist eine sehr genaue Aufsuchkarte. Derart ausgerüstet begab ich mich im April zu meinem Beobachtungsplatz und wartete ab, bis Haumea eine ausreichend große Höhe erreicht hatte. Ich war schon ein wenig aufgeregt, denn Haumea sollte das bisher schwierigste Objekt werden, das ich mit meinem 20" f/3 Dobson- Teleskop beobachten wollte. Irgendwann war es dann soweit und ich konnte mit dem Teleskop auf die Position von Haumea schwenken. Dann prägte ich mir die Position des Objekts genau ein, zog mir mein schwarzes Tuch über den Kopf und ließ die Dunkelheit auf mich wirken. Die Minuten vergingen, doch an der gesuchten Position war immer noch nichts zu sehen. Aber das machte nichts, denn meine Dunkeladaption war noch nicht ganz abgeschlossen.

Irgendwann, für den winzigen Bruchteil einer Sekunde, blitzte an der Stelle von Haumea ein extrem schwaches Sternchen auf, das sofort wieder in der Dunkelheit verschwand. Wieder vergingen die Sekunden und Minuten und mit der Zeit konnte ich das Sternchen nun immer öfter aufblitzen sehen. Eine positive Sichtung von Haumea! Waaahnsinn!

Welch ein schöner Moment, diese kleine und eisig kalte Welt in den Randbereichen unseres Sonnensystems mit eigenen Augen gesehen zu haben!



Der Asteroid Haumea in einem 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)