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Messier 37, offener Sternhaufen



Messier 37 ist der sternreichste und mit einer scheinbaren Helligkeit von +6.2mag auch der hellste Sternhaufen im Sternbild Fuhrmann (Auriga). Er ist schon in einem kleinen Fernglas als nebliger Fleck zu erkennen. Die Distanz beträgt rund 4.400 Lichtjahre.

Der scheinbare Durchmesser am Himmel wird mit 24' Bogenminuten angegeben, was einem wahren Durchmesser von 20 bis 25 Lichtjahren entspricht. Das ist ein wirklich großer Wert für einen offenen Sternhaufen.

Über 500 Einzelsterne werden dem Haufen nach neuesten Daten zugerechnet. Davon sind 150 Sterne heller als 12.5mag und sogar 200 Sterne heller als 13mag. Der hellste Stern trägt die Bezeichnung "HD 39183" und gehört der Spektralklasse F8 an, ist also mit einer Oberflächentemperatur von 6.200 Kelvin einige hundert Grad heißer als unsere Sonne. Seine scheinbare Helligkeit beträgt 9.2mag, was umgerechnet auf die Entfernung einer wahren Helligkeit von -1.5mag oder 340 Sonnenleuchtkräften entspricht. Damit gehört "HD 39183" zu den gelben Riesensternen. Stünde er in der gleichen Distanz wie Sirius, so würde er am Winterhimmel so hell wie Venus strahlen. Daneben hat man in Messier 37 auch noch 15 rote Riesensterne sowie einige Veränderliche gefunden. Auch zwei Dutzend weiße Zwerge bevölkern den Sternhaufen.

Der heißeste Hauptreihenstern gehört mit einer Oberflächentemperatur von rund 10.000 Kelvin der Spektralklasse B9 an. Daraus lässt sich das Alter zu 350 bis 550 Millionen Jahren bestimmen. Dass der Sternhaufen nach einer solch langen Zeit immer noch so dicht gepackt ist und keinerlei Auflösungserscheinungen zeigt, liegt daran, dass Messier 37 über 1.500 Sonnenmassen in sich vereint. Der sogenannte "tidal radius" liegt bei sagenhaften 50 Lichtjahren. In diesem Bereich sind die Sterne gravitativ an den Sternhaufen gebunden. Einmal in 220 Millionen Jahren vollführt der Cluster einen Umlauf um das galaktische Zentrum und es ist davon auszugehen, dass er noch viele solcher Umläufe unbeschadet überstehen wird.

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Der Anblick in meinem 20" f/3 Dobson ist schlichtweg atemberaubend:

Schon im Sucher zeigt sich ein helles, kleines Wölkchen. Der Anblick bei 120x verschlägt einem dann regelrecht die Sprache. Das ganze Okular ist angefüllt mit einem dichten Schwarm von Sternen. Fast direkt im Zentrum des Haufens befindet sich ein heller, weißlich- gelb leuchtender Stern, um den sich weit über 100 schwächere Sternchen scharen. Deswegen erinnert mich der Cluster ein wenig an Messier 11. Die Form ist rundlich bis leicht oval, je nachdem welche Sterne man noch zum Haufen dazu rechnet. Sehr auffällig ist eine sternarme Stelle, die sich von Süden kommend in den Sternhaufen bohrt und fast bis in Zentrum vordringt. Die einzelnen Sterne haben mehr oder weniger die gleiche Helligkeit. Steigert man im 20" Dobson die Vergrößerung auf 210x, zieht einem der Anblick fast den Boden unter den Füßen weg. Es sind nun noch viel mehr Sterne vor einem tiefschwarzen Hintergrund zu sehen. Das ganze Gesichtsfeld ist ein einziges Sternenmeer, in dessen Mitte wie ein Leuchtturm der weiß-gelbe Riesenstern sein warmes Licht aussendet. Es sind sicherlich an die 200-250 Sterne zu sehen.

Ein Anblick, den man so schnell nicht wieder vergessen wird!



Der offene Sternhaufen Messier 37 im Sternbild Fuhrmann im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)