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Die Spiralgalaxie Messier 100



Messier 100 ist eine "Grand- Design"- Spiralgalaxie. Zu dieser Gruppe gehören nur rund 10% aller Spiralgalaxien - sie zeichnen sich durch besonders prominente und gut definierte Spiralarme aus. Die Galaxie des Typs SAB wurde im März 1781 von Pierre Méchain im Sternbild "Coma Berenices" entdeckt. Sie weist eine scheinbare Helligkeit von 9.3mag und eine Ausdehnung von 7.4'x6.3' (Bogenminuten) auf und kann am besten in den Frühlingsmonaten beobachtet werden.

Der wahre Durchmesser von Messier 100 lässt sich zu 107.000 Lichtjahren bestimmen. Die absolute Helligkeit ergibt sich aus der bekannten Entfernung von 55 Millionen Lichtjahren zu M= -21.8mag, was einer Leuchtkraft von 45 Milliarden Sonnen entspricht. Die Galaxie wird auch als "Starburst- Galaxie" geführt, weil innerhalb eines kleinen Rings nahe des Zentrums in den letzten 500 Millionen Jahren in mehreren Schüben sehr viele neue Sterne entstanden sind.

Im Kern von Messier 100 konnte laut einem Paper aus dem Jahr 2018 ein supermassives schwarzes Loch (SMBH) mit einer Masse von 25+-2 Millionen Sonnenmassen nachgewiesen werden.

Aufgrund der Tatsache, dass wir fast direkt von oben auf die Galaxie blicken, konnten in den letzten 100 Jahren schon 7 Supernovae entdeckt werden, die beiden hellsten im neuen Jahrtausend waren "SN 2006X" mit einer Maximalhelligkeit von 15.3mag und "SN 2019ehk" mit 15.8mag.

Messier 100 besitzt zwei Begleitgalaxien (NGC 4323/28), wobei erstere über eine sehr schwache Lichtbrücke mit M100 verbunden ist.

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Wenn man ein 20" Teleskop zum ersten Mal auf Messier 100 richtet, mag man evtl. ein wenig enttäuscht sein. Denn trotz der relativ hohen Gesamthelligkeit erscheint die Galaxie recht schwach. Das liegt an der geringen Flächenhelligkeit. Um die wunderschönen Spiralarme zu sehen, benötigt man also einen sehr dunklen Himmel. Wenn alles passt und man für einige Minuten unter einem dunklen Tuch verschwindet, schälen sich die Spiralarme aus dem Galaxienhalo heraus. Anders als bei Messier 51 knallen einem die Arme nicht sofort ins Auge, sondern es ist alles eine Nummer sanfter und subtiler. Das ist es auch, was ich an dieser Galaxie so mag. Man muss sich ein wenig Zeit lassen, um zu erkennen, wie sich die schwachen Arme um den Kern winden. Mit der Zeit erkennt man auch einige hellere Stellen. Der Kernbereich erscheint leicht gemottelt, auch wenn ich die Strukturen nicht dingfest machen konnte.

Unter einem sehr dunklen Himmel mit großer Öffnung bietet Messier 100 einen wunderbaren Anblick, von dem man sich nur schwer wieder losreißen kann.



Die Spiralgalaxie Messier 100 im Sternbild Coma Berenices im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)