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NGC 6210, Schildkröten- Nebel



Der Schildkrötennebel NGC 6210 befindet sich in einer Entfernung von rund 6.500 Lichtjahren im Sternbild Herkules. Durch die Satellitenmission "GAIA" konnte die Distanz zu 6.350 Lichtjahren bestimmt werden mit einer Unsicherheit von rund 350 Lichtjahren. Er scheint zudem rund 3.000 Lichtjahre oberhalb der galaktischen Ebene zu liegen, was den Vorteil hat, dass er nicht durch vorgelagerten Staub abgeschwächt wird.

Die scheinbare Helligkeit wird mit 8.8mag angegeben, die scheinbare Größe am Himmel beträgt 30x30 Bogensekunden, weshalb er auch in kleinen Teleskopen leicht gesehen werden kann.

NGC 6210 hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr und leuchtet in einem intensiven Blau/Türkis. Die Farbe rührt vom einfach bzw. zweifach ionisiertem Sauerstoff her. Es lasen sich zwei Bereiche unterscheiden: eine hellere, innere Region, die zu 99% für die Emissionen verantwortlich ist und in der viele Filamente und Gasbögen zu finden sind. Sie dehnt sich mit 19...24 Kilometern pro Sekunde in den umgebenden Raum aus. Die äußere Region hingegen ist deutlich schwächer bildet den Halo des PN.

Der Zentralstern gehört zur Gruppe der wasserstoffreichen Weißen Zwerge und besitzt die Spektralklasse O(H). Mit einer Temperatur von 75.000 Kelvin ist er recht heiß, was zu einer hohen Leuchtkraft von 7.400 Sonnen führt. Der Vorläuferstern scheint eine Masse von 1.25 Sonnen gehabt zu haben, hat aber im Verlauf rund 0,7 Sonnenmassen eingebüßt, so dass der Weiße Zwerg nun eine Endmasse von 0.56 Sonnenmassen zu besitzen scheint. Eine Besonderheit ist, dass der Zentralstern vier Jets mit heißem Gas ausstößt, das sich in die kalte äußere Hülle bohrt und so für die vier "Füßchen" der Schildkröte bildet.

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Der Planetarische Nebel NGC 6210 erscheint in einem 20" Teleskop sehr hell und leuchtet in einer intensiv grünen Farbe. Bei hoher Vergrößerung zeigt der innere Ring interessante Strukturen wie zum Beispiel hellere Bereiche und eine unterbrochene Stelle. Ein kleiner Knoten am westlichen Ende ist ebenfalls zu erkennen. Von den vier Füßchen sind nur zwei schwach angedeutet zu sehen, aber man kann sich die Form einer Schildkröte dennoch gut vorstellen. Der Zentralstern hingegen ist sehr hell und schon bei kleiner Vergrößerung recht auffällig. Insgesamt ein ziemlich interessantes Objekt.



Der Schildkrötennebel NGC 6210 im Sternbild Herkules im 20 Zoll Dobson- Teleskop (Spiegelteleskop)